Viele Sportjournalisten rühmen sich für ihre große Nähe zu ihren Protagonisten, den Sportlern. Auf Pressekonferenzen ist bei Fragen allzu oft das vertraute Duzen ganz normal. Die eigentlich selbstverständliche journalistische Distanz ist häufig unbekannt. Stattdessen gilt das Motto „Wir sind eine Familie".
So ist es nicht überraschend, dass die Enthüllungen über Skandale im Sport zumeist von Journalisten/innen publiziert werden, die außerhalb dieser bisweilen sehr eigenen Welt der Sportjournalisten arbeiten. Und die während ihrer Recherchen auf Kollegen/innen treffen, die sich eher als Sprachrohr der Sportfunktionäre sehen denn als an Aufklärung interessierte Reporter.
Hajo Seppelt hat im Rahmen seiner Doping-Recherchen viele dieser Kollegen erlebt. Genau so wie die SPIEGEL-Reporter während ihrer hartnäckigen Recherche zum „Sommermärchen
von 2006". Alles preisgekrönte und herausragende Recherchen - verbunden mit Erlebnissen, die sie als eine „Kumpanei von Sportjournalisten" irritiert zur Kenntnis nehmen mussten. Darüber reden sie auf diesem Panel. Mehrere „andere", auch mehrfach angefragte Journalisten haben leider abgesagt, wollen sich dieser überfälligen Diskussion lieber nicht stellen.
http://www.fr-online.de/medien/sportjournalismus-gute-zeilen--schlechte-zeilen,1473342,3100482.htmlhttp://www.fachjournalist.de/sportjournalismushttp://www.deutschlandradiokultur.de/kumpanei-statt-recherche.966.de.html?dram:article_id=149467